LIMES im Kreisel (2014)
Installation: 5 Stelen aus Holz, Edelstahl und Jurastein (20 Meter x 3,95 Meter)
Regina von Wernitz-Keibel, Denkendorf
Moderne und gleichzeitig natürliche Materialien stellen den Verlauf der historischen Grenze zwischen der römischen Provinz Raetien und dem freien Germanien am Kreisel in Denkendorf dar. Täglich passieren tausende Automobile den Ort, an dem das UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes durch den Straßenbau teilweise zerstört wurde. Die Künstlerin kennzeichnet das Bodendenkmal am originalen Standort in seinem linearen Verlauf. Auf fünf Lärchenholz-Stelen ließ sie die Buchstaben L I M E S in Edelstahl anbringen. Der Begriff ist für den Betrachter auch in kurzer Zeit zu erfassen. Die Stelen sind mit Flacheisen in einer römischen Konstruktionsart verbunden.
Die Grenze war Kontaktzone zwischen Römern und Germanen und ermöglichte Handel. Ein im Boden verlegtes Band aus Jurastein markiert den historischen Verlauf der einst steinernen Mauer. Die Gesamtheit der Installation hinterlässt beim Betrachter den Eindruck der Linearität der römischen Grenze, die sich über hunderte Kilometer erstreckte.
Das UNESCO-Welterbe Limes in Denkendorf
Durch die Gemeinde Denkendorf führen etwa 7 Kilometer Limesstrecke. Wo einst der Limes entlang lief, treffen sich heute mehrere Straßen und Wege an dem Kreisel. Die geschichtliche Bedeutung des römischen Limes in Bayern erkannte bereits König Maximilian II. Er ließ steinerne Gedenksteine mit Inschrift und der Jahreszahl 1861 zur Kennzeichnung des Limes errichten, so auch in Denkendorf. Deutliche Spuren des Limes sind als Hecke, die parallel zum Wanderweg verläuft, wie auch als Schuttwall im sich anschließenden Gemeindewald zu erkennen. Eine Infotafel weist auf die im Wald markierte Turmstelle WP 15/11 hin.
Das Kunstobjekt „Limes im Kreisel“ ist Teil des Projektes KUNSTamBANDamLIMES, das das UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes in den sechs LimesGemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting und Walting sowie Neustadt an der Donau sichtbar und erlebbar macht.
Die Realisierung wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und den Landkreis Eichstätt.