Wichtige Verhaltensregeln & Tipps für Bootwanderer

Mit ihrer langsamen Fließgeschwindigkeit ist die Altmühl für alle als Bootsrevier geeignet – ein paar Hinweise zur Sicherheit auf dem Wasser und zum Naturschutz sollte man trotzdem beachten.

Wann und mit welchem Boot darf man auf’s Wasser? Was sind Altwasserarme? Was muss ich beachten? Wir erklären, warum Kanufahrer an manchen Stellen besonders vorsichtig sein sollten und welche Regeln gelten.

Die Natur an der Altmühl ist faszinierend. Vielleicht entdecken Sie auf Ihrer Tour einen schillernden Eisvogel, vielleicht werden Sie von Schwänen oder Enten für ein paar Paddelzüge begleitet oder es tanzen bunte Libellen um Sie herum – in und um die Altmühl lebt allerhand. Nahezu die gesamte Altmühl ist als Natura2000-Gebiet eingestuft und steht dadurch unter europäischen Schutz. Respekt vor den Pflanzen und Tieren ist also angesagt! Damit helfen Sie mit das besondere Naturerlebnis bei einer Bootstour zu bewahren.

Pegelstände und Befahrbarkeit der Altmühl

Anhand einer Meßskala kann man an verschiedenen Stellen an der Altmühl den aktuellen Pegelstand ablesen.

Um die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen ist ausreichend Wasser im Fluss notwendig. Führt ein Abschnitt zu wenig Wasser, weichen Sie bitte auf einen anderen Bereich aus.

Altwasserarme

Das Altmühlaltwasser ist etwas schwer inmitten des grünen Dickichts aus Gräsern, Sträuchern und Bäumen zu erkennen.

Altwasser und Altarme der Altmühl sind wichtige Lebensräume u. a. für Wasservögel, Amphibien und Libellen. Hier hat die Natur Vorrang. Bitte bleibt bei eurer Bootstour auf dem Hauptfluss. Ein Befahren von Altwasser ist laut der Bayerische Schifffahrtsverordnung verboten.

Kiesbänke und Flachwasserzonen an der Altmühl

Kiesbänke und Flachwasserzonen sind die Kinderstube der Fische. Um Laich und Jungfische nicht zu stören, sollten Bootwanderer sie nicht betreten, das Aufsetzen der Boote vermeiden und aufpassen, dass sie nicht mit dem Paddel auf den Grund stoßen.

Pflanzen umfahren

Die gelbe Teichrose blüht inmitten ihrer grünen Blätter.

Bei den Pflanzen im Wasser gibt es welche, bei denen wir zunächst nur die Schwimmblätter und Blüten wahrnehmen. Doch Achtung: Pflanzen wie die gelbe Teichrose schwimmen nicht frei im Wasser, ihre Wurzeln sind im Gewässergrund verankert. Um eine Schädigung der Pflanzen zu vermeiden, ist es zwingend notwendig Bereiche mit Schwimmblattpflanzen zu umfahren.

Schilf und Röhricht an der Altmühl

Schilf und Röhricht am Ufer sind das Versteck für zahlreiche nistende Wasservögel. Außerdem schlüpfen  zwischen den Halmen Libellen aus ihren Larven. Hier gilt: Abstand halten, um brütende Eltern und Jungvögel nicht aufzuschrecken. Wer Glück hat, kann die kleinen Schwäne, Enten, Teichhühner & Co. bei ihren ersten Ausflügen beobachten.

Uferwiesen und Bäume

Uferwiesen und Bäume bieten vielen weiteren Tieren und Pflanzen einen Lebensraum – von Vögeln über Amphibien und Säugetiere bis hin zu Insekten. Deshalb ist es wichtig, nur an den ausgewiesenen Plätzen zu rasten oder zu zelten und die Wiesen und Uferbereiche auf keinen Fall mit dem Auto oder Wohnmobil zu befahren.

Die beste Zeit zum Bootwandern

Eine Frau und ein Mann paddeln auf der Altmühl in einem roten Kanu mit dem Rücken zu uns. Das Ufer ist von grünen Bäumen gesäumt.

Die beste Zeit für Bootstouren ist von Mai bis in den Frühherbst. Im Hochsommer ist es besonders wichtig, sich vor Reisebeginn nach dem Wasserstand erkundigen. Während es an den Wochenenden auf der Altmühl recht quirlig zugehen kann, ist man unter der Woche in aller Ruhe unterwegs.

Welches Boot darf aufs Wasser?

Ein Kanufahrer in einem orangenen Kanu paddelt auf der Altmühl. Über ihm trohnt die Burg Kipfenberg inmitten des Waldes am Hang.

Die Altmühl ist ein kleiner Fluss. Damit Paddelspaß und Naturschutz nicht in Konflikt geraten, soll sie nur mit schmalen Flussfahrzeugen (< 1,5 Meter) wie Kanus, Kajaks, Kanadiern oder Ruderbooten befahren werden. Mietboote benötigen ein amtliches Kennzeichen und eine schifffahrtsrechtliche Genehmigung des zuständigen Landratsamtes.

Wehre immer umtragen!

Ein Schild mit weißen Hintergrund und schwarzer Schrift weißt die Bootsfahrer darauf hin, dass in 100m eine Stauanlage kommt und man das Boot umtragen muss.

Vor Wehren muss man sich unbedingt an den Warnschildern orientieren, um unnötige Gefahrensituationen zu vermeiden. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt weist ausdrücklich darauf hin, dass die Wehranlagen nicht mit Booten passiert werden können. Tafeln weisen rechtzeitig auf die Ausstiegsmöglichkeit links (Stauanlagen Bubenrother Mühle, Aumühle, Walting, Kratzmühle, Kottingwörther Mühle, Steinwehre Hammermühle und Hagenacker) oder rechts (Rebdorf und die Stauanlage am Freibad in Eichstätt) hin. Zum Umtragen der Anlagen gibt es vor und nach den Wehren Aus- und Einstiege.

Bootwandern auf dem Main-Donau-Kanal

Die letzten 32 Kilometer von Töging bei Dietfurt bis Kelheim fahren Sie auf einer europäischen Wasserstraße: dem Main-Donau-Kanal. Dieses Teilstück sollten nur erfahrene Bootsfahrer in Angriff nehmen. Grundsätzlich ist das Befahren des Main-Donau-Kanals mit Kanus, Kanadiern, Kajaks usw. erlaubt. Im Boot muss eine Person älter als 14 Jahre sein. An Bord müssen Rettungswesten oder -krägen getragen werden. Die Schleusen dürfen nicht befahren werden, dort müssen die Boote (mit Hilfe von Slipwägen) umgetragen werden.

Um während der Tour kein Risiko einzugehen, sind an Bord grundsätzlich Schwimmwesten zu tragen.

Allgemeine Verhaltensregeln

Eine Rangerin erklärt einem interessiertem Urlauber an einer Bootsinformationstafel etwas. Der Mann zeigt auf die Tafel. Vor ihnen liegt ein rotes Kanu mit Rucksack am Ufer.
  • Ladung sicher verstauen, so dass kein Müll im Fluss landet
  • Lärm vermeiden
  • Rücksicht auf andere Freizeitnutzer am Fluss (z.B. Angler, Radfahrer)
  • Zelten und Lagerfeuer entzünden nur an ausgewiesenen Plätzen
  • Müll mitnehmen
  • Toilettenhäuschen benutzen und
  • an die Promillegrenze denken: Wie auf der Straße gilt auch auf dem Fluss eine Promillegrenze. Ab 0,5 Promille darf man nicht mehr paddeln. Bei Ausfallerscheinungen sind schon 0,3 Promille strafbar.

Bequem zum Einstieg und zurück

Einige Vermieter bringen nicht nur die Boote zurück, sondern auch die Bootswanderer. Einige Bahnhöfe liegen nahe der Bootwanderstrecke an der Altmühl und bringen die Paddler zurück zum Ausgangspunkt. Im Sommer ist an Wochenenden und Feiertagen außerdem eine FreizeitBus-Linie entlang der Altmühl unterwegs.

Urlaub machen, essen, trinken…