Sein Name bedeutet „alte Feder“. Der Abdruck einer Feder – rund 147 Million Jahre alt – war nämlich der erste Hinweis auf diesen „Urvogel“, der entdeckt wurde. Schon kurz darauf kam bei Langenaltheim das erste fossile Skelett ans Licht, das eine bis heute andauernde wissenschaftliche Debatte auslöste. Handelte es sich um einen Dinosaurier? Einen Vogel? Oder gar eine Übergangsform zwischen beiden – einen Beleg für die Evolutionstheorie?
Erst wenige Jahre vor dem Fund hatte Charles Darwin sein Werk „Über die Entstehung der Arten“ veröffentlicht. Darin wies er darauf hin, dass der Beweis für Übergangsformen zwischen den Arten noch durch Fossilien zu erbringen sei. Die Entdeckung des Archaeopteryx lieferte wichtige Argumente für Darwins Theorie. Die Paläontologie wurde zur wichtigen Stütze der Evolutionsforschung.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden in den Solnhofener Plattenkalken – nirgendwo sonst – einige wenige weitere Exemplare von Archaeopteryx entdeckt. Die etwa rabengroßen Tiere weisen sowohl typische Merkmale von Dinosauriern als auch von Vögeln auf. An den Funden, die in den Fossilienmuseen im Naturpark Altmühltal ausgestellt sind, ist das gut zu sehen. Dort begegnet man auch vielen weiteren faszinierenden Lebewesen aus der Jurazeit.
Bis in die 1990er Jahre gab es keine mit Archaeopteryx vergleichbaren Fossilbelege für die Evolutionsgeschichte der Vögel. Wissenschaftliche Untersuchungen und weitere Funde bringen immer wieder neue Erkenntnisse: Archaeopteryx hat noch nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben.