Faszinierende Fossilien-Funde aus dem Naturpark Altmühltal

Vor 147 Millionen Jahren lag das heutige Altmühltal mitten in einer subtropischen Insel- und Lagunenlandschaft. Ammoniten, Raubfische und Krokodile bevölkerten das Jurameer, Dinosaurier durchstreiften das Land, Flugsaurier, Libellen mit zarten Flügeln und die Vorfahren der Vögel beherrschten den Himmel.

Wenn sie starben, sanken die Körper dieser Urzeitwesen auf den Meeresgrund, wo der Schlamm sie luftdicht umschloss. Schalen und Knochen versteinerten mit der Zeit. Die Kalkschichten pressten Fische, Saurier und Pflanzen flach zusammen. Als Fossilien kommen die „Ureinwohner“ des Altmühltals Millionen von Jahren später wieder ans Licht. Über 900 verschiedene Tier- und Pflanzenarten wurden im Naturpark Altmühltal bereits entdeckt.

Als Heimat des Archaeopteryx ist die Fossilienregion weltberühmt. Gefunden wurden Versteinerungen des sogenannten „Urvogels“ nur im Naturpark Altmühltal.

„Urvogel“ Archaeopteryx

Archaeopteryx

1860 wurde in Solnhofen ein spektakulärer Fossilien-Fund gemacht: Der Abdruck einer Feder aus der Jurazeit – der erste Hinweis auf den „Urvogel“ Archaeopteryx. Bald darauf kamen auch vollständige Fossilien ans Licht, die zeigten, dass der Archaeopteryx sowohl Merkmale der Dinosaurier als auch der modernen Vögel trug: Er ist ein Bindeglied der Evolution. Das faszinierende Tier wurde bisher nur im Naturpark Altmühltal entdeckt. Neben der Feder gibt es weltweit zwölf weitere Urvogel-Fossilien zu bestaunen, eines davon im Jura-Museum Eichstätt und drei im Museum Solnhofen

Seit 2016 gibt es hier ein weiteres Exemplar zu bestaunen – und dieser Archaeopteryx „Nummer 12“ ist eine echte Sensation. Dieses Exemplar des Urvogels Archaeopteryx ist der jüngste und erst der zwölfte Fund seiner Art – und der erdgeschichtlich älteste. Zu sehen ist er im Dinopark Denkendorf.

Alcmonavis poeschli - der Altmühltalvogel

Alcmonavis poeschli

Erst schien alles klar: im April 2018 wurde im Besuchersteinbruch in Mühlheim ein Flügel eines Archaeopteryx gefunden. Doch als die Wissenschaftler sich das Exemplar genauer anschauten, war die Sensation noch größer: neben dem Archaeopteryx lebte in der Zeit des Jura ein weiterer Urvogel – der Alcmonavis. Diese bisher unbekannte Art war nicht nur größer als ihr berühmter Zeitgenosse – der neuentdeckte Urvogel konnte vermutlich sogar besser fliegen. Beweise dafür sehen die Forscher u.a. in den ausgeprägten Muskelansatzstellen am Flügel – sie deuten darauf hin, dass die neu identifizierte Art besser für den aktiven Flatterflug gerüstet war als Archaeopteryx.

Xaveropterus

Raubsaurier "Xaveropterus"

Aus Painten bei Riedenburg stammt ein weiterer spektakulärer Fossilienfund im Naturpark Altmühltal: ein hervorragend erhaltener junger Raubsaurier. Rund 135 Millionen Jahre alt ist das Fossil des 72 Zentimeter langen Jungtiers, bei dem sogar Haut und Haarstücke erhalten geblieben sind. Weltweit wurden nur wenige ähnlich vollständige Dinosaurier entdeckt. Das inzwischen „Xaveropterus“ getaufte Tier ist deshalb ein echter Sensationsfund. Als Theropode (Raubsaurier) ist der kleine Dino ein Verwandter des bekannten Tyrannosaurus. Zu bewundern ist er im Museum Solnhofen.

Juravenator starki

Entdeckt von Klaus-Dieter und Hans Weiß 1998 in Schamhaupten, über mehrere Jahre hinweg mühsam freigelegt und wissenschaftlich untersucht von Luis Chiappe und Ursula Göhlich (Naturhistorisches Museum Wien) und 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt, ist der Juravenator heute im Jura-Museum auf der Eichstätter Willibaldsburg zu sehen. Er war mit seiner Länge von 65 Zentimetern wohl ein Jungtier - wie groß er ausgewachsen geworden wäre, ist unbekannt, denn er ist der einzige bisher gefundene seiner Art. Der Juravenator starki ist ein Neufund von überregionaler Bedeutung – er gilt als der besterhaltene fleischfressende Dinosaurier Europas.

Raubfisch Caturus

Raubfisch Caturus mit Beute

Beim Rundgang durch das Museum Bergér begegnen Besucher beispielsweise dem „Caturus“, einem Raubfisch. Das Besondere an diesem Fossil: Noch während er seine Beute verschlang, fand der Fisch seinen Tod und versank im Schlamm des Meeres. 

Ammonit

Natürlich darf auch das Ammonshorn, besser bekannt unter der lateinischen Bezeichnung Ammonit, nicht fehlen. Das Wahrzeichen des Naturpark Altmühltal findet man in vielen verschiedenen Variationen von der Größe eines Fingernagels bis zu der eines Brotlaibes.

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