So suchen Sie richtig!

Damit Sie viel Spaß beim Fossiliensammeln haben und auch einige Schmuckstücke mit nach Hause nehmen können, haben wir ein paar wichtige Hinweise und hilfreiche Tipps für Sie zusammengestellt.

Das Werkzeug für die Fossiliensuche, Hammer und Flachmeißel, findet sich in jedem Werkzeugkasten; oft ist eine Ausleihe vor Ort möglich.

Und schon kann`s los gehen: In Steinbrüchen für Hobbysammler muss zuerst ein Plattenpaket aus den übereinanderliegenden Schichten herausgetrennt werden. Dazu hebt man mit dem Meißel einige Plattenschichten an und löst das Paket vorsichtig aus.

Tipp: Am aussichtsreichsten sind tiefliegende Gesteinsschichten, also die flachen Stellen der Steinbrüche! Bei Sammelstellen mit aufgeschüttetem fossilienhaltigen Bruchmaterial liegen bereits einzelne  Schichtpakete herum.

Die Schichten öffnet man durch vorsichtiges Aufklopfen: Den Meißel an mehreren Stellen ringsherum ansetzen, damit sich die Platten vollständig voneinander trennen und nicht brechen. Wenn man die Platten dann mit leichtem Druck auseinander zieht, sollte man auch auf ganz kleine Erhebungen achten: Sie weisen auf Versteinerungen in der darunterliegenden Schicht hin. Zum Transport wickelt man die Funde am besten in Zeitungspapier.

Bitte denken Sie auch an ausreichend Sonnenschutz.

Allgemeine Hinweise für ein gutes Miteinander:

  • Vermeiden Sie alles, was andere stören oder gefährden könnte. Es ist insbesondere nicht erlaubt, Fahrzeuge aller Art im Steinbruch zu benutzen. Klettern, sammeln und brechen Sie nicht
    an Steinbruchwänden und –böschungen.
  • Zu Ihrer Sicherheit: Hohe, oft überhängende Steilwände und steile Schutthalden nicht betreten. Steinschutt nicht wegwerfen, sondern zur Seite legen, damit niemand verletzt wird. Abstand zum Sammelnachbarn halten. Schutzhandschuhe und Schutzbrille benutzen.
  • Zur Fossiliensuche dürfen ausschließlich Fossiliensammlergeräte benutzt werden, das sind Hammer, Meißel, Hebeisen und kleine Schaufel.
  • Bitte verlassen Sie den Steinbruch bzw. die Sammelstelle so, dass Sie sich auch bei Ihrem nächsten Besuch wieder wohlfühlen.
  • Beachten Sie die Hinweise zu den Eigentumsverhältnissen der Funde auf der Platzordnung, die in den Steinbrüchen bzw. Sammelstellen aushängt. 

Nehmen Sie Rücksicht.

Zwar ist das Fossiliensammeln ein unterhaltsames Freizeitvergnügen – aber ganz ohne Regeln geht
es trotzdem nicht. Bitte beachten Sie deshalb die in den Steinbrüchen aushängende Platzordnung.

Was ist denn das? Die häufigsten Fundarten im Naturpark Altmühltal

Natürlich sind auch viele andere Funde möglich – das Personal vor Ort oder in den Fossilienmuseen des Naturparks hilft Ihnen gerne bei der Identifizierung.

Folgende Bewohner der flachen tropischen Meereslagune, die vor über 147 Millionen Jahren das Gebiet des heutigen Naturpark Altmühltal bedeckte, sind am häufigsten zu finden:

Haarsterne (Saccocoma)

Haarsterne (auch Seelilien genannt) waren im Wasser schwebende, kleine Stachelhäuter, Verwandte von Seestern und Seeigel. Mit ihren zehn Ärmchen „strudelten“ sie sich Plankton in den Mund. Die Haarsterne „bevölkern“ den Plattenkalk in solchen Massen, dass die Steinbrucharbeiter manche Steinschichten „knopferte Lagen“ tauften, da sich ihre erbsengroßen Körper wie Knöpfe von der Platte abheben.

Ammoniten („Ammonshorn“)

Kleine Ammoniten sind ebenfalls häufig, teils aber relativ schlecht erhalten. Der Umfang ihres schneckenförmigen Körpers reicht von der Größe eines Centstückes bis zum Brotlaib. Die Ammoniten gehören, wie unsere heutigen Tintenfische und Kraken, zu den Kopffüßlern. Starke äußerliche
Ähnlichkeit mit Ammoniten besitzen heute noch lebende Perlboote (Nautilus), die im Indischen
und Pazifischen Ozean in Tiefen von ca. 50 bis 650 m vorkommen. Nach altem Volksglauben soll ein „Ammonshorn“ über der Haustür Blitz und böse Geister fernhalten.

Koprolithen

Die auch „Lumbricaria“ genannten Koprolithen (Lumbricus = Regenwurm) sind eine typische und überall in den Brüchen anzutreffende Versteinerung. Trotz ihrer raupenähnlichen oder auch wurmförmigen verschlungenen Gestalt sind sie nichts anderes als versteinerte Ausscheidungen/Exkremente –
meistens von Tintenfischen, größtenteils aus winzigen Haarsternresten bestehend.

Dendriten

Sollten sie auch noch so blumig aussehen, Dendriten sind keine versteinerten Pflanzen. Der Kalkschlamm war schon zu Stein geworden, als sich die Dendriten darin bildeten: Regenwasser, eisen- oder manganhaltig, sickerte in Spalten des Gesteins, folgte kleinen Rissen und verästelte sich bäumchenartig (griech. dendron = Baum). Da die sich im Wasser befindlichen Teilchen die gleiche elektrische Ladung hatten, stießen sie sich gegenseitig ab – die feinen Äderchen der Dendriten berührten sich nie. Die Mineralsalze setzten sich farbig auf dem Gestein ab (bräunlich-rosa bei Eisen- und schwarz bei Mangangehalt des Wassers).

Kalzite

Kalzit ist Kalk in kristalliner Form und entsteht als Ablagerung durch Ausfällung in wässrigen
Lösungen. Man findet Kalzit oft in Gesteinshohlräumen (Drusen) der Plattenkalke. Viele der Haarsterne, die man entdeckt, haben einen Körper aus glitzerndem Kalzit: Wie bei einer Druse sickerten mineralhaltige Lösungen ins Innere und ließen dort Kalzitkristalle wachsen.

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