Dieser Turm wurde nach 1450 erbaut.
Bis die Eisenbahn in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kam, bestand das Baumaterial aus Holz und dem einheimischen Kalkstein, da man schwere Lasten mit dem Pferdefuhrwerk nicht weit transportieren konnte.
Der Vierkantbau trägt ein Spitzhelmdach, welches eine Ähnlichkeit mit dem spitzhelmigen Landsknechtshelm des Mittelalters aufweist. Das Wappen an der Außenfront verweist auf den eichstättischen Landesherrn, als einstigen Besitzer der Stadtbefestigung. Zudem erkennt man noch heute die mittelalterlichen Schießscharten, die den Verteidigern erlaubten, in den Stadtgraben eingedrungene Angreifer nach allen Seiten zu beschießen.
Der Allioturm bekam seinen Namen nach der Färberfamilie Allio, die den Turm von 1879-1925 bewohnte. Die Allios stammten aus Oberitalien und kamen über Sachsen in die Oberpfalz. Um 1860 sind sie in Berching zugezogen. Zunächst erwarben sie das unmittelbar benachbarte sogenannte Torfärberhaus. Mit dem Erwerb des Turms wurde der Familienbesitz erweitert. Die Allios, die sehr musikalisch gewesen sein sollen, waren zu jener Zeit durch ihre Dampffärberei sehr vermögend geworden. Ihnen gehörten neben Häusern in Berching landwirtschaftliche Flächen im näheren Umfeld. Letztere wurden zum Obst- und Weinanbau genutzt. Der wirtschaftliche Wohlstand der Allios war mit einer entsprechenden gesellschaftlichen Stellung verbunden.
1925 kaufte die Stadt Berching den Turm. Zwischen 1925-2006 wurde Turm vermietet. Der letzter Mieter, Herr Edmund Graf starb 2006, danach war der Turm bis zur Renovierung der Jahres 2022 nicht bewohnt.
Der Turm wurde von Herrn Burger saniert und steht seit 2023 als Turmchalet den Touristen zur Verfügung.
Man kennt ihn auch als Ziegelturm. Diesen Namen bekam der Turm nach seiner Ziegelbauweise im oberen Teil.
Der Turm verfügt über einen Eingang im Erdgeschoss und einen weiteren durch den Wehrgang.
Der Allioturm ist Eigentum der Stadt Berching.