Der Amtsknechtsturm wurde um die Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Der sechsgeschössige Zeltdachbau diente als Waffen- und Zeuglager auswärtiger Waffenknechte. Zudem wurde der Turm eine Zeit lang als zweites Stadtgefängnis genutzt. Die Sträflinge wurden in sein dunkles Kellerverlies gesperrt und über eine kleine Luke mit Nahrung versorgt.
Sein Name geht auf das Amtsknechtshaus nebenan zurück. Der Amtsknecht war der Handlanger des städtischen Richters (Gerichtshelfer), er war zum Beispiel für Botengänge zuständig.
Direkt vor dem Turm, innerhalb der Stadtmauer, befand sich ein 30 Meter tiefer Brunnen. Dieser war nicht nur ein wichtiger Trinkwasserspeicher, sondern auch für die Brandbekämpfung unerlässlich.
Bis ca 1960 wurde der Turm bewohnt, obwohl er weder über Strom noch fließend Wasser verfügt. Im obersten Stockwerk gibt es eine Feuerstelle.
Der Turm ist seit 1919 in Besitz der Stadt Berching.