Der Beixenhart ist ein Naturwaldreservat, das die Entstehung eines Buchenurwaldes zum Ziel hat. Solche europäischen Buchenurwälder sind seit 2011 von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Um den Wald in seinem naturnahen Zustand zu erhalten und sogar wieder zu einem Urwald werden zu lassen, wird im Beixenhart jegliche Nutzung unterlassen; nicht einmal abgestorbene oder vom Sturm umgestürzte Bäume werden aufgearbeitet. Auch von Neuanpflanzungen und Unkraut- und Schädlingsbekämpfung sieht die Forstverwaltung ab. Durch die Erhaltung des Naturwaldes werden forstwissenschaftliche Forschungen über die bestmögliche Waldbehandlung ermöglicht, und Erkenntnisse für die Landschaftspflege und den Biotopschutz gewonnen. Eine Wanderung durch den Beixenhart, dessen Baumarten die natürliche Waldzusammensetzung nach der Eiszeit repräsentieren, macht den Unterschied von Naturwald und Kulturwald deutlich. Keine Fichtenmonokultur, keine strenge Trennung von Altbeständen und Neuanpflanzungen, sondern ein Mischwald und funktionierende Naturverjüngung mit einem gleichzeitigen Nebeneinander aller Altersstufen prägen diesen Naturwald. Im Frühjahr kann man hier recht zahlreich das Rote und das Weiße Waldvögelein, zwei vollkommen geschützte heimische Orchideenarten, und das Salomonssiegel finden, die Springwurz der Märchen, die verschlossene Türen öffnet und aus Felsen Quellen springen lässt.
Beixenhart bei Ried
Die Besonderheit des ca. 54 ha großen Naturwaldreservates sind die herrlichen Buchenbestände mit bis zu 170-jährigen Bäumen. Dazwischen wachsen stattliche Eichen. Zahlreiche Felsgruppen und säulenförmige Einzelfelsen unterbrechen den Buchenwald; dort kommen verstärkt Linde, Ahorn, Ulme und Esche vor. Im Bereich der Felsen sind die Bestände meist etwas lichter, so dass sich eine Bodenvegetation aus wärmeliebenden Arten entwickeln konnte.