Der quadratische Bau von rund 32,6 Metern Seitenlänge, dessen Innenfluchten der Außenmauern genau 100 römische Fuß lang sind, wurde lange Zeit durch seine Übereinstimmung mit den Mittelgebäuden der Limes-Kastelle als militärische Anlage angesehen und für ein Centenarium, die Kaserne einer Hundertschaft, gehalten.
Der mächtige Schutthügel in der Harlach bei Burgsalach weckte schon früh die Neugier der Gelehrten. Bereits 1790 führte der Eichstätter Mathematikprofessor Ignaz Pickel Grabungen am Gebäude durch und zeichnete einen ersten Grundrissplan. Um 1800 forschte Johann Michael Redenbacher aus Pappenheim weiter. Raubgräber suchten das Gelände ebenfalls heim, da laut einer Sage an der Stelle ein Schatz verborgen sein sollte. König Max II. ließ 1861 gar einen Gedenkstein an diesem populären Fundort errichten.
Erneute Grabungen führte Friedrich Winkelmann aus Pfünz, Mitglied der Reichslimeskommission, in zwei Kampagnen 1916 und 1917 durch. Hierbei wurden die sehr guten Erhaltungsbedingungen deutlich. Die Mauern standen zum Teil bis zu zwei Meter hoch. An manchen Wänden fanden sich sogar noch Reste von Verputz. Bis zum Jahr 2008, in dem drei kleine Suchschnitte angelegt wurden, wurde an der Anlage nicht mehr gegraben.
Der fast quadratische Bau verfügte über einen einzigen Eingang an der Südseite mit einem halbrunden Vorhof. Durch einen 3,5 m breiten Durchgang mit zwei Toren, deren Schwellbalkenspuren sich noch vorfanden, gelangte man in einen quadratischen Innenhof, von dem aus Zugänge zu fast allen anderen Räumen führen. Genau gegenüber vom Doppeltor befindet sich die halbrunde Apsis, die als Fahnenheiligtum interpretiert wurde. Kleine Räume reihten sich entlang der Außenmauern. In der Mitte des Hofes befinden sich zwei rechteckige Becken oder Zisternen, von denen eines von Redenbacher zerstört wurde, der hier eine Treppe vermutete. Der Hof war nicht durch eine Mauer, wie Winkelmann annahm, sondern durch Holzpfeiler gegliedert. Diese haben wahrscheinlich eine Überdachung des Umgangs gestützt.
Der gebogene Eingang ist ungewöhnlich für Bauten am Rätischen Limes. Eine ähnliche Torkonstruktion findet sich nur beim Kastell Theilenhofen. Als Funde zur Datierung der Anlage existieren lediglich zwei Terra-Sigillata-Scherben und ein Schüsselbruchstück aus dem 2. Jahrhundert. Der ungewöhnliche Grundriss führte zu einer Interpretation als Militärbau, die durch Parallelen zu Gebäuden in Nordafrika gestützt wurde. Man nahm an, dass ein höherer Beamter oder der „procurator Raetiae diese Bauten in Afrika nach Europa hier in die "Harlach" bei Burgsalach übertrug.
Nach neuesten Forschungen gibt es jedoch keinen Hinweis auf einen Militärbau, auch ein Wehrgraben ist nicht nachgewiesen. Mit zunehmender Erforschung stellte sich heraus, dass manche Anlagen, die aufgrund ihres wehrhaften Aussehens dem militärischen Bereich zugeordnet wurden, zivil genutzt wurden, beispielsweise im Bereich des staatlichen Post- und Nachrichtenwesens. Dies trifft wohl auch auf den „Burgus“ in Burgsalach zu, der wohl eher als römische Herberge („mansio“) für Reisende eingeordnet werden kann. Mansiones waren Teil des staatlichen Post- und Nachrichtenwesens und wurden von öffentlicher Seite unterhalten, damit ein reibungsloser Nachrichtenfluss gewährleistet werden konnte.
Bisher ausgegrabene und als Gasthäuser interpretierte Gebäude verfügen alle über einen Innenhof, um den sich entlang der Außenmauer kleine Räume anordnen. Im Größenvergleich würde Burgsalach zu den kleineren Unterkunftshäusern gehören. Herbergen lagen oft am Rande einer Siedlung, abseits der Straße, was auch auf das Gebäude in der Harlach zutrifft.
Die Interpretation als Militärstützpunkt hing auch damit zusammen, dass sich am Ende der Straße ein Militärposten befunden haben müsste. Mittlerweile ist dieser entdeckt worden, was als weiterer Beleg für die „Zivilisierung“ des „Burgus“ gewertet werden könne. Es gibt aber auch Spuren einer späteren Umbauphase, bei der Herdstellen errichtet wurden. Solche massiven Umbauten könnten mit einer Umwidmung des Gebäudes einhergegangen sein. Letztendlich wurden jedoch für keine der beiden Theorien, ob burgus oder mansio, endgültige Beweise gefunden.
Informationen entnommen aus „villa nostra“ 3/2011 (Weißenburger Blätter): „Burgus oder Mansio? Neue Erkenntnisse und Überlegungen zum Gebäude in der Harlach“ von Andreas A. Schaflitzl