Dohlenfelsen

Die Felsenpartie am nördlichen von Trockenrasen bedeckten Hang des Urdonautales ragt ca. 70 m auf. Die hell leuchtenden Felsbastionen - heute ein vielbesuchtes Kletterparadies - sind vor etwa 150 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Weißen Jura (Malm), entstanden.

Den Raum der Frankenalb bedeckte damals Meer. Das warme, tropische Klima begünstigte das Wachstum von Schwämmen, die zusammen mit Kalkalgen gewaltige Riffe aufbauten. Diese Algen-Schwamm-Riffe wuchsen in einer Wassertiefe von etwa 50-80 m und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu großen kuppelförmigen Bauten mit über 50 m Höhe. Ihre Entstehung kann man sich folgendermaßen vorstellen: Die Verwesungsgase abgestorbener Schwämme bewirkten eine verstärkte Kalkausfällung aus dem Meerwasser. Gleichzeitig siedelten sich auf den toten Schwämmen Blaugrünalgen an, die dicke Kalkkrusten bildeten. Dadurch schufen sie eine feste Riffoberfläche, auf der sich neue Schwämme und andere Organismen ansiedeln konnten. Der ursprünglich ausgefällte Kalk wurde nachträglich vielfach durch magnesiumhaltige Lösungen in Dolomit (Kalzium-Magnesium-Karbonat) umgewandelt. Durch eine Hebung des Meeresbodens vor ca. 140 Millionen Jahren wurden die Lebensbedingungen für die Schwämme ungünstiger und die Riffe starben ab. Der Dohlenfelsen ist Teil eines solchen versteinerten Schwammriffes, allerdings noch geschliffen und poliert von den Fluten der Urdonau und angenagt von den Einflüssen der Witterung. Vom Dohlenfelsen erzählt eine Sage, der Herrscher auf der Burg bei Aicha habe Verurteilte vor versammelter Bevölkerung vom Felsen stürzen lassen. Als wieder ein Urteil vollstreckt werden sollte, bat der Bischof von Eichstätt, von dieser schrecklichen Hinrichtungsart abzusehen. Doch der Burgherr erklärte, nur auf ein Zeichen Gottes hin werde er dies tun. Darauf stieg der Bischof auf den Dohlenfelsen und betete. Als er wieder herabstieg, hatte sich - von Aicha her deutlich erkennbar - seine betende Bischofsgestalt auf der Spitze des Felsens in Stein verewigt. Daraufhin gelobte der Herrscher, niemand mehr in den Abgrund zu stürzen.

Am Dohlenfelsen befindet sich eine Station des Geowegs Urdonautal (Nr. 8 für Wanderer u. Nr. 7 für Radler).

Dohlenfelsen bei WellheimDohlenfelsen bei Konstein

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