Schon von weitem ist der schmucke Kirchturm sichtbar, bildet mit dem oberen Bergfried zusammen die ortsbezeichnenden Vertikalen Pappenheims. Der Kirchbau ist aus der dominierenden Raumachse des mittelalterlichen Kastells herausgedreht und in seiner liturgischen Ausrichtung nach Osten orientiert.
Die bauliche Vollendung der spätgotischen Anlage, der „capellen Beatae Mariae Virginis“ geschah 1476, wie der Tartschenstein im Gewölbe des Turmuntergeschosses beweist. Einer Pfarrbeschreibung zufolge wird das Gotteshaus auch 1485 durch einen Stiftungsbrief Ulrich Vogts bezeugt.
Der Stirnseite mit ihrem eingebundenen Frontturm wurden 1578 zwei „kleine Heißlein“ vorgelagert. Farbig glasierte Ziegel der ehemaligen Hafnermeister zieren das mit Blendgiebeln ausgestattete Pyramidendach des Kirchturmes. Der nur vom Hof aus einsehbare elfenbeifarbig, hell verputzte Kernbau mit Satteldach präsentiert sich durch markant hervortretende dreifach gestufte Strebepfeiler. Die östliche Chorpartie bildete früher einen Teil der Stadtmauer. Unter dem Chor verläuft noch heute ein aus Verteidigungsgründen im Mittelalter angelegter tonnengewölbter Durchgang.
Im Inneren wird der Eindruck einer Patronats- und Hofkirche überdeutlich. In Anlehnung an die Markgrafenkirchen der ansbachischen Region ist die Kirche seit ihrer Barockisierung eine protestantische Predigt-Emporenkirche. Wie der Außenbau erfährt der ein seinem bodenniveau um zwei Stufen erhöhte einschiffige und flachgedeckte Saal mit umziehender Voute (Hohlkehle) eine Klarheit der Komposition und ein straffes und eher nüchternes Raumprogramm. Seine glatten alabasterweißen Wände weisen keine Strukturierungen oder ornamentalen Schmuck auf und bilden gerade dadurch einen geeigneten Rahmen für die im 16. und 17. Jahrhundert angebrachten Grabdenkmäler sowie für die Barockausstattung des frühen 18. Jahrhunderts.
1680 erfolgte der Einbau der Emporen an der westl. Stirnseite bzw. der nördl. Außenmauer. Die Patronatslogen,die „Bahrkürchen“ genannt wurden, waren dem Reichserbmarschall und seiner Familie vorbehalten. Im Rahmen der Barockisierung ließ Graf Christian Ernst 1713 den heutigen Hochaltar setzen. Gleichzeitig entstand die Kanzel. 1728 wurde der Orgelprospekt gefertigt. 1887 baute die Orgelbaufirma Steinmeyer aus Oettingen in das barocke Gehäuse eine für die Zeit typische romantische Orgel. Die in sich glühenden und farbenprächtigen Glasfenster sind 1906 eingesetzt worden.