Die Lage der Galluskirche - diese bildete in frühester Zeit das Zentrum des alten papinheim - ist gegenüber der sumpfigen Niederung der Altmühlauen gut gewählt. Wahrscheinlich dürfte innerhalb dieses Geländes ein karolingischer Königshof gestanden haben. Zum Bestand eines königlichen Wirtschaftshofes gehörte immer auch eine sakrale Andachtsstätte. Aus dieser könnte sich die heutige Galluskirche baugeschichtlich entwickelt haben, da innerhalb der christlichen Volksfrömmigkeit des nun durch Eichstätt missionierten Gebietes solche „geweihte Böden“ im Allgemeinen übernommen wurden.
Mit der Urkunde vom 12. November 802 erhält das Schweizer Kloster St. Gallen Besitzungen in Pappenheim durch die hier ansässige Edelfrau Reginsind, die Tochter Germunts, zum Geschenk. So wird auch das dem Hl. Gallus geweihte Patrozinium der Kirche verständlich. Der aus rohem Bruchstein bestehende karolingische Gründungsbau des 9. Jahrhunderts artikuliert sich noch heute als ein über rechteckigem Grundriss sich erhebender einaxialer flachgedeckter Saal mit seinem teilweise zugesetzten Obergaden. Die Untergeschosse des querrechteckigen, viergeschossigen Turmes im Nordosten der Anlage dürften der romanischen Epoche angehören. Die nördlichen und südlichen den Obergaden zusetzenden Anbauten sind um 1300 zu datieren, der polygonale Chor mit scharfen Stichkappen sowie zweigeteilten Spitzbogenfenstern und die Südkapelle sind wohl nach 1400 entstanden. In dieser Zeit sind auch die Wandgemälde des Jüngsten Gerichtes und des Schmerzensmannes gefertigt worden. Das um 1486 geschaffene Sakramentshäuschen bildet zusammen mit dem um 1500 zu datierenden Retabel des Marienaltars die wichtigsten Ausstattungsstücke der Kirche.
Bis zur Reformation bildete die Galluskirche die eigentliche Pfarrkirche von Pappenheim. Seit dem 17. Jahrhundert dient der Bau als Friedhofskirche.