Reichsstädtisches Selbstbewusstsein strahlen die Bauten in Weißenburg aus - kein Wunder bei Weißenburgs traditionsreicher Vergangenheit. Sie bilden heute die Kulisse für abwechslungsreiche Kulturveranstaltungen.
Fünf Jahrhunderte lang war Weißenburg als Freie Reichsstadt nur dem Kaiser unterstellt, heute zeugen Bauwerke wie die Stadtbefestigung mit 38 Türmen und das Reichsstadtmuseum von ihrer Blütezeit. Die alten Gemäuer der Stadt sind jedoch nicht nur selbst eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, sondern bieten Raum für beliebte und bekannte Kulturveranstaltungen: Die Konzertreihe "Musica Biriciana - Musik in alten Mauern" und der Festspielsommer auf der herrlichen Naturbühne des Bergwaldtheaters sind Teil des "Musikzauber Franken". Auch der renommierte "Fränkische Sommer - Musica Franconia" macht regelmäßig Station in der Stadt.
Geschichte einer Freien Reichsstadt
Weißenburg hat sich im Herzen den Charakter einer ehemals Freien Reichsstadt bewahrt. 867 erstmals urkundlich (in lateinischer Sprache) erwähnt, wird aus dem fränkischen Königshof, an dem bereits Karl der Große 793 anlässlich des Baus der "Fossa Carolina" geweilt haben soll, zuerst salisches, dann staufisches Hausgut und im 11. Jahrhundert eine ummauerte Stadt. Die Existenz eines ersten Wappens 1241 manifestiert das Werden städtischer Selbstverwaltung. Spätestens 1296 ist Weißenburg eine der letztlich nur sechs Freien Reichsstädte im heutigen Franken. Dem Beispiel der Reichsstadt Nürnberg folgend, schließt sich Weißenburg 1530 der "Confessio Augustana" an. Der Bau der Festung Wülzburg ab 1588 und der Dreißigjährige Krieg setzen Weißenburg auf vielfache Weise zu. 1802 verliert die Stadt ihre Reichsfreiheit, kommt zuerst an Kurbaiern, dann an Preußen und 1806 endgültig an das Königreich Bayern.
Noch heute zeugen u. a. die weitgehend erhaltene Stadtbefestigung mit 38 Türmen und dem einzig erhaltenen Stadttor - dem Ellinger Tor - mit dem staufischen Reichsadler in der Mitte und den beiden städtischen Wappen von 1241 bzw. 1481, das Reichsstädtische (Alte) Rathaus (1470-80), die St. Andreas-, die Spital- und die Karmeliterkirche von der großen Zeit der Stadt, als noch die "Schwingen des Adlers", also der Kaiser, nominell über ihr stand.
Ein Video zur Geschichte vom Weißenburger Fenstersturz von Helmut Baer (Kreisheimatpfleger für Volksmusik und Brauchtum im Landkreis Ansbach) finden Sie hier: Helmut Baer Der Weißenburger Fenstersturz - YouTube