Ab dem 12. Jh. waren die Reichserbmarschälle von Pappenheim mit dem Schutz der Juden beauftragt. Dies führte zu einer relativ großen jüdischen Gemeinde in Pappenheim, die vorwiegend in der ehemaligen Judengasse (Deisinger-Straße) angesiedelt war. Der Bereich des erhaltenen Judenfriedhofs, den man außerhalb der Stadt beiderseits an einem Fahrweg Richtung Weißenburg angelegt hatte, wird 1579 im oberen Teil noch weitgehend als Grasfläche geschildert. Auf dem unteren flacheren Teil beginnend, wurden die Begräbnisplätze nach und nach weiter hangaufwärts gelegt. Das Einzugsgebiet für Bestattungen reichte bis Eichstätt, Neuburg an der Donau und Regensburg. Beide Friedhofsteile erhielten eine Ummauerung. Die Grabplatten aus Kalkstein entstammen dem 17. und 18. Jahrhundert, die älteste Stele ist mit 1687 datiert. In den Jahren 2008 und 2009 wurden die hebräischen Inschriften der Grabplatten von einem Ehepaar aus Jerusalem dokumentiert und übersetzt.
Älteste Belege für einen jüdischen Friedhof stammen aus dem 12. Jh. An diesem Platz fanden seit 1579 Beerdigungen statt. Nicht nur Pappenheimer, sondern auch Juden aus der weiteren Umgebung wurden hier bestattet. Die Grabsteine - meist rechteckige Kalksteinplatten - entstammen dem 17. und 18. Jh. Die älteste Grabinschrift ist 1687 datiert. Das Leichenhaus, am neuen Teil, wurde früher "Pesthaus" genannt. Der neuere Teil auf der gegenüberliegenden Seite wurde bis in die 30er Jahre des 20. Jh. benutzt.
Der Judenfriedhof kann nur im Rahmen einer gebuchten Führung besichtigt werden (außer Samstag). Die Herren werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.