Die Quelle, deren von den Niederschlägen abhängige Auslaufmenge im Mittel 160 Liter in der Sekunde beträgt, steht über unterirdische Gerinne in Verbindung mit einem Wasserlauf, der - ebenfalls als Kelsbach bezeichnet - in St. Lorenzi (bei Oberdolling) beginnt und etwa 2,5 km vor Ettling bei Hagenstetten wieder versickert. Durch Markierungsversuche mit hochempfindlichen Fluoreszenzfarbstoffen konnte außerdem nachgewiesen werden, dass über das Karstgrundwasser eine Verbindung mit einer - 14 km entfernten - Doline im Köschinger Forst besteht. Der Wasserreichtum der Quelle ist so groß, dass früher sieben Mühlen auf der Strecke Ettling - Pförring von ihrem Wasser getrieben wurden. Für die Bachmühle bei Ettling besteht bis heute ein altes Wasserrecht zur Ableitung von bis zu 150 Liter Wasser pro Sekunde zur Energiegewinnung. Die Nähe der Quelle zur Donau und zu den im Nibelungenlied (entstanden um 1200 nach Chr.) genannten Übergängen Pförring (XXI. Aventiure) und Großmehring (XXVI. Aventiure) lassen den Schluss zu, dass es sich bei der Kelsbachquelle um den im Nibelungenlied erwähnten "schönen Brunnen" handelt; der Nibelungenliedforscher Leo Weber sieht in der Quelle diesen "schönen Brunnen", an dem Hagen Wassernixen trifft. Er raubt ihnen ihre Kleider und zwingt sie dadurch, den Nibelungen die Zukunft zu künden und einen Fährmann zum Übersetzen über die Donau zu verraten.
Kelsbachquelle bei Ettling
Der große Quelltopf wird von verschiedenen Zuflüssen gespeist: Mehrere Quellen treten am Fuße des westlichen Steilhanges zutage, die Mehrzahl der Quellen aber sind typische Karst-Topfquellen, deren Wasser aus größerer Tiefe kommt.