Sankt Leonhard Tholbath

Die kleine romanische Kirche wurde zwischen 1188 und 1196 vom Eichstätter Bischof Otto geweiht und diente möglicherweise ursprünglich als Kapelle für die ehemals danebenliegende Burg des Geschlechts der "Talbuinter". Die Steinmetzarbeiten zeigen Regensburger Einfluss. Das Zwiebeltürmchen entstand erst 1907. Das Kirchlein gehört zu den herausragenden romanischen Bauwerken des Landkreises Eichstätt. Beeindruckend ist vor allem der einheitliche Stil des Kapellenäußeren, das seit der Erbauungszeit weitgehend unverändert blieb.

Öffnungszeiten

Nur zu Gottesdiensten geöffnet; Schlüssel über Fam. Prüller, Brunnenweg 1, Tel. 08404/1541 (Mesner) erhältlich.

Der aus behauenen und geglätteten Quadern errichtete Bau besitzt im Osten eine halbrunde Apsis, die außen ein Rundbogenfries mit Menschen- und Tierkopfkonsolen umzieht. An der Südseite befindet sich ein reich gegliedertes Portal, in dessen Bogenfeld ein segnender Christus zwischen zwei Aposteln dargestellt ist. Die schmalen Fensternischen zu beiden Seiten des Portals sind in den Scheiteln mit Menschenkopfskulpturen geschmückt. Rechts neben dem Turm ist außen der untere Teil eines Steinreliefs eingemauert. Die in einen Mantel gehüllte Gestalt auf dem Relief deutet man als Laurentius, den ursprünglichen Patron von Tholbath. Dem heutigen Kirchenpatron St. Leonhard, auf den - als Schutzheiligen der Gefangenen - auch die um die Kirche gespannte Kette hinweist, sind im Kircheninnern das Altarblatt des Rokokoaltars und je eine Figur an den Langhausseiten gewidmet. Außer einem romanischen Profil am Chorbogen ist bemerkenswert das an der rückwärtigen Kircheninnenwand eingelassene Grabmal eines römischen Legionärs, der mit Tunica und Stab dargestellt ist und dem das linke Bein fehlt. An dieses Steinrelief knüpft der Volksmund folgende Sage: Zwei Riesen, die beide Baumeister waren, kamen überein, daß jeder eine Kirche, der eine in Tholbath, der andere in Weißendor!, errichten sollte. Wer später den Bau vollenden würde, sollte dem anderen als Sklave dienen müssen. Als der Riese in Weißendor! wahrnam, daß der Bau in Tholbath eher fertig würde, schleuderte er aus Wut große Steine und zuletzt seinen großen Hammer nach Tholbath. Dadurch wurde dem Riesen dort das linke Bein hinweggerissen.

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